PSALMENKAPELLE


Die Psalmenkapelle befindet sich im Raum unter dem Turm der Evangelischen Toleranzkirche. Jahrzehnte lang diente dieser Raum zur Totenaufbewahrung.
Nach dem Bau der neuen Totenhalle wurde der „Turmraum“ geschlossen und ist in Vergessenheit geraten. Als Pfarrer Jörg Schagerl die Pfarre übernahm, entdeckte er die Schönheit des Raumes und dachte an eine Neugestaltung, um diesen Raum wieder zu integrieren und zu beleben.

Seit Jahren wünschen wir uns einen geeigneten Raum, wo Menschen „Lust bekommen“ (Psalm 1) die biblischen Schriften zu meditieren.

Nun haben wir im Jahr der Bibel (2003) unseren ungenützten Turmraum mit Hilfe des Künstlerehepaares Kirchmayr als Meditationskapelle eingerichtet und möchten alle Besucher motivieren über die Erfahrung dieses gestalteten Raumes für sich das Gebet und das biblische Wort als Lebensoase zu entdecken. Gemäß der am Turm niedergeschriebenen biblischen Wahrheit: „GOTT IST DIE LIEBE“ erhoffen wir uns, dass Menschen angeregt werden diesem Gott der Liebe in der Stille der Meditation zu begegnen. Den Rahmen für alles bildet das Kreuz. Es erinnert an die Liebe und die Hingabe Jesu. Die auf Seide gemalten, mit Bedacht ausgewählten Psalmenworte verweisen auf die unterschiedlichen Lebenssituationen in denen Menschen sich Gott zuwenden und dabei heilsame Erfahrungen machen. Die angebotenen Psalmenbücher sollen helfen über die Formulierungen die eigene Gebetssprache wiederzufinden, Gefühle und Gedanken vor Gott zu bewegen.

 

Entwurfsidee: „Psalmen-Gebetsrolle“

Die „Gebetsrolle“, aus dünnen Seidenfäden zu einem zarten Gewebeband gesponnen, bemalt und „bewortet“ mit farbenreichem Psalmentext, vernäht zu einem Endlosband, über eine lichtreflektierende Kreuzfläche mittels Rollen bespannt, soll uns zu einer immerwährenden Auseinandersetzung mit dem Psalmenbuch und dessen Wortfeuer zur Besinnung einladen.

Wolfgang Kirchmayr

Gestaltung der fünf Meter langen Seidenmalerei

Zwölf Psalmen, nach Lebensthemen auserwählt, habe ich in fünf Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Katalanisch und Spanisch in den drei Grundfarben Rot, Blau, Gelb malend geschrieben. Die Reichhaltigkeit der Farben sowie Sprachen und die daraus entstehenden Farbnuancen sollen die Vielfältigkeit der Psalmen selbst, der verfassenden Psalmisten und der individuellen Betrachter symbolisieren.

Mercè Picó Kirchmayr